Werk

Das Werk Hans Urs von Balthasars ist als ein herrliches Gebirgsmassiv (Eugen Biser) bezeichnet worden. Eine Synthese von Philosophie, Theologie, Literatur, Kunst und Meditation. Renommierte Zeitgenossen nannten ihn den vielleicht gebildetsten Zeitgenossen des 20. Jahrhunderts (Henri de Lubac) oder den letzten Universalgeist der abendländischen Geschichte (Manfred Plate).

Die Bibliographie Hans Urs von Balthasar 1925–1990, herausgegeben von Cornelia Capol (Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2005) umfasst 119 selbständige Publikationen. Sie ist aktualisiert verfügbar unter https://www.johannes-verlag.de/jh_hans_urs_von_balthasar.htm oder in einer andern Disposition unter https://balthasarspeyr.org/de/werk/balthasar.
Die Ausführungen von Balthasars über sein Werk sind zusammengefasst in: Hans Urs von Balthasar zu seinem Werk, Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2000, Neuauflage 2024.

«Balthasars Werk ist nach einer extensiven Seite "Aus-faltung", mannigfacher Übergriff in nichttheologische Wissenschaften, das aber immer nur zugunsten möglicher "Ein-faltung", Intensivierung des vom Menschengeist Geschaffenen auf den in ihm ruhenden Schöpfungsgedanken hin. So bekommt der Kellersche Satz: "Gott strahlt in Weltlichkeit" eine komplementäre Ergänzung in seiner Umkehrung: "Die Welt strahlt von Gott". Kaum eine andere Absicht als der Erweis dieses Satzes darf hinter Balthasars schriftstellerischem Charisma und dem verwirklichten Werk vermutet werden» (Alois M. Haas, Hans Urs von Balthasar – Träger des Gottfried Keller Preises, NZZ, Nr. 7, 10.–11. Januar 1976).

Sein theologisches Hauptwerk umfasst 15 Bände, in dem er die Offenbarung Gottes nach den ihm zukommenden Eigenschaften des Schönen, Guten und Wahren entfaltet: Herrlichkeit (1961–69), Theodramatik (1973–83) und Theologik (1985–87). Wegweiser zu seinem vielschichtigen, in die meisten europäischen Hauptsprachen übersetzten Werk ist sein Essay Glaubhaft ist nur Liebe (1990).

«... Hans Urs von Balthasar ist wohl der wuchtigste, kantigste und eigenwilligste unter den grossen katholischen Gegenwartstheologen. Sein Oeuvre erreicht an Umfang, Tiefgang und Sprachgestalt Luther'sche Dimensionen. ... Vor allem aber sind es die Weite und Weltoffenheit dieses streng an die Sache der Theologie gebundenen Denkers, die viel frappiert. Der Theologe Balthasar hat nicht nur Auswahlausgaben von Goethe, Novalis, Nietzsche und Rudolf Borchardt herausgegeben, sondern auch Sachbücher über Reinhold Schneider, Georges Bernanos und über den deutschen Idealismus sowie Aufsätze über die Kunst der Fuge, über Rilke, Heidegger und Buber geschrieben. Er hat sich vor allem einen Namen gemacht als Übersetzer französischer Dichter und Schriftsteller wie Charles Péguy, Georges Bernanos, François Mauriac und Paul Claudel. Hinzu kommen umfangreiche Übersetzungen der Werke der Kirchenväter (Augustinus, Origenes) sowie seines Lehrers Henri de Lubac. Balthasar ist deswegen kein Allrounddilettant und Überallmitläufer, sondern jeder Zoll ein Theologe.» (Horst-Georg Pöhlmann, in: Gottesdenker, Prägende evangelische und katholische Theologen der Gegenwart, Hamburg 1984)


Der Johannes Verlag Einsiedeln, Lindenmattenstrasse 29, D-79117 Freiburg, www.johannes-verlag.de hält die Werke Hans Urs von Balthasars verfügbar. Der Verlag sowie das Balthasar-Archiv, Alemannengasse 78, CH-4058 Basel, Fax (+41) 61 281 00 07 oder e-mail: jo.ge@bluewin.ch geben gern auch Auskunft über den Stand der Übersetzungen.

Ein halbjährlich aktualisiertes Verzeichnis der Sekundärliteratur zu Hans Urs von Balthasar (Bücher, Habilitationen, Dissertationen, Teilarbeiten, Artikel, Beiträge, Sammelbände und -hefte) steht zur Verfügung unter: www.johannes-verlag.de/jh_huvb_sekund.htm.


© Hans Urs von Balthasar-Stiftung